Es ist die wasserreichte Region Teneriffas, das Valle de la Orotava, das Orotavatal. Es ist bereits über 200 Jahre her, als der Botaniker Alexander von Humboldt unweit Puerto de la Cruz aufbrach, die Flora Teneriffas und in besonderem Maße des Vulkans Pico del Teide zu erkunden. Nach seinen Reiseberichten zu urteilen, hatte er zuvor nie eine so wunderbar geformte und blühende Landschaft gesehen. Trotz einiger veränderter Strukturen in der Infrastruktur hat der Norden nur wenig an dieser fast grenzenlosen Freude verloren. Noch immer fasziniert das satte Grün der Kiefernwälder, der atemraubenden Blick über die Felsbrandungen hinweg hinaus auf den offenen Atlantik und das sich ständig in Bewegung scheinende Wetter am Pico del Teide.
Das obere Valle de la Orotava erstreckt sich von der brandungsreichen und klippenartigen Küste bis zum erhabenen Cumbre Dorsal. Seine Wanderwege entlang der Küste und durch den Kiefernwald gleichen in der Leichtigkeit eher einem Spaziergang. Auf breiten Waldwegen ohne größere Steigerungen wandern Sie vom Aguamansa über den Rastplatz La Caldera zur Forellenzucht und den Los Organos oder den etwas an Kondition fordernden Pilgerweg über die Cumbre Dorsal zur Wallfahrtskirche in Candelaria. Hier wechseln sich bizarre Lavalandschaften rauschende Kiefernwälder, lange und teils mit Geröll versetzte Pfade und fast alpines Hochgebirge ab.
Trotz der Leichtigkeit auf manchen Strecken ist festes Schuhwerk, wetterfeste Kleidung und ausreichend zu trinken unbedingt von Nöten. Der Wechsel zwischen Geröll auf den Strecken und den nach einem Regen aufgeweichten Boden voller Kiefernnadeln verlangt nach rutschfesten Sohlen. Außerdem empfehlen wir Touren durch das Orotavatal schon in den frühen Morgenstunden zu starten. Die Nähe zum Äquator sorgt für einen steilen Sonnenwinkel, so dass die Dämmerungen mit einer Dauer von weniger als 20 Minuten als Warnung für die einbrechende Dunkelheit nicht ausreichen, um sicher den nächsten Ort zu erreichen. Wenn der Pico del Teide nebel- und wolkenverhangen ist, planen Sie die Tour lieber für den nächsten Tag. Es sei denn, Sie sind ortskundig und lieben die Mystik der in Nebelschwaden hängenden Wälder.
Folgen auf Facebook oder Google+