Soll man oder soll man nicht? Der Transrapid wird für Teneriffa diskutiert. Optimistische Befürworter einer Transrapidstrecke auf Teneriffa sehen die Magnetschwebebahn bereits 2018 zwischen Santa Cruz de Tenerife und Los Americas verkehren. Die Diskussion über den Transrapid auf den Kanaren hat jedoch gerade erst begonnen.
Im April 2010 wurde es teilweise als verspäteter Aprilscherz angesehen, als erste Nachrichten vom Interesse der Inselregierung auf Teneriffa am Transrapid öffentlich wurde. Der Magnetschwebezug, der außer auf seiner Teststrecke im Emsland nur im chinesischen Shanghai fährt, wird aber tatsächlich als Verkehrsmittel auf Teneriffa diskutiert. Bis März 2011 sollen deutsche Planungsbüros Machbarkeitsstudien für Strecken zwischen Santa Cruz und Los Americas sowie Santa Cruz und Los Realejos Machbarkeitsstudien vorlegen.
Ricardo Melchior, Präsident des Cabildo (regionale administrativen Einheit auf den Kanaren) von Teneriffa, fasst die Vorteile des Transrapid für Teneriffa zusammen: “Wir glauben das der Transrapid das Transportsystem ist, das sich am besten für unsere Insel eignet. Er verbraucht weniger Platz, verbindet schnell die verschiedenen Teile der Insel, und kann Steigungen von mehr als 10 Grad bewältigen.“. Gerade die besondere Topographie von Teneriffa hatte bisher andere Eisenbahnprojekte auf der Kanareninsel bereits im Vorfeld scheitern lassen. Trassen des Transrapid könnten über bestehenden Autobahnen angelegt werden und damit Kosten reduzieren – bzw. Trassen überhaupt erst ermöglichen. In einigen spanischen Zeitungen wird darüber diskutiert, ob der Transrapid außerdem eine Touristenattraktion sein könne. Tatsächlich könnten Konkurrenz-Gedanken von Teneriffa und Gran Canaria, auf der ebenfalls Überlegungen zu einer Eisenbahnverbindung zwischen dem Nordteil und Südteil der Insel angestellt werden, mit in die Diskussion einfließen.
Gegner der Idee eines Transrapid für Teneriffa führen die hohen Kosten ins Feld. Zwar würde die schnelle Verbindung die Strecke von Santa Cruz nach Las Americas auf 15 Minuten reduzieren, kleine Städte auf dem Weg wären aber für eine Anbindung dann nicht geeignet. Ob damit die Inselbewohner selbst auch jenseits des Tourismus durch eine solche schnelle Verbindung partizipieren würden, sei unklar.
In Deutschland gilt der Transrapid mit seiner Magnetschwebetechnologie für Viele seit Jahren eher als Ladenhüter oder Auslaufmodel. Für die Hersteller Thyssen/Krupp und Siemens könnte sich Teneriffa jedoch als Hoffnungsschimmer entwickeln. Man spricht in den Unternehmen zwar von einer „ausgereiften Technologie“ des Transrapid, hatte in der Praxis allerdings noch wenig Möglichkeiten, das auch zu belegen. So kann das bergige Teneriffa rund um den Teide zu einem Rettungsanker für den Transrapid werden.
Markus Lenk
Foto: Dago Wiedamann
Datum: 10.12.2010
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