„Kein Ort der Welt scheint mir geeigneter, die Schwermut zu bannen.“, lauteten die Worte die Alexander von Humboldt kurz nach seiner Ankunft 1799 auf der Insel Teneriffa und diese überblickt und seinem Schreiber mehr oder weniger diktierte. Alexander von Humboldt war eine leidenschaftlicher Botaniker und Forscher und auf vielen Kontinenten dieser Erde unterwegs. Betrachtet man die Aufzeichnungen in den Tagebüchern seiner Expeditionen wirkt diese eher Randnotiz im Vergleich zu seinen Fahrten nach Südamerika bemerkenswert und spiegelt wirklich stark und aufopferungsvoll seine Emotionen über die Kanarische Insel Teneriffa wider.
Alexander von Humboldt hatte für seinen Forschungsauftrag nur wenige Tage verfügbare Zeit auf der Insel Teneriffa und bestieg, gerade erst Hafen angekommen, den Pico del Teide, dem höchstem Berg Spaniens. Heute ist der Pico del Teide Teil des Nationalparks auf der Insel Teneriffa und seit März 2009 offiziell zum Weltnaturerbe der UNECSO erklärt und ist diesbezüglich unter einem besonderen Schutz gestellt worden.
Man glaubt zu wissen, dass Alexander von Humboldt sich etwa auf der Höhe des heutige La Orotava befunden haben muss. Über viele Jahre hinweg galt dieser Blick, dieser Aussichtspunkt, als unschlagbares und panoramaträchtiges Ausflugsziel im Norden Teneriffa. Urlauber in La Orotava wissen, dass man die Stadt sich gern selbst als „Balkon von Teneriffa“ bezeichnet. Alles zusammen wird dieser Blick über Teneriffa hinweg, als einer der schönsten Flecken dieser Erde bezeichnet. Auf Teneriffa wurde über Jahrzehnte hinweg dieser „Mirador Humboldt“ als Ausflugsziel angepriesen. Jedoch läuft im Leben immer alles anders wie man es gerade denkt. 1999 schloss man den „Mirador de Humboldt“ und man stritt auf der Insel Teneriffa um Sanierung, Kostenaufwände, Sinnlosigkeit, Verschandelung und Entwürdigung dieses atemraubenden Platzes. Eine Mauer wurde errichtet, der Zugang insgesamt einfacher gestaltet. Aber, so die Bewohner der Insel, diese „Sicherheitsmaßnahme“ verwehre jetzt dem Besucher die gesamte Schönheit. Und man stritt erneut. Die Inselregierung suchte Lizenzbetreiber und fand diese dann letztendlich auch. Nur der lange Leerstand und viele weitere Schwierigkeiten blockierten weiterhin den Blick über Teneriffa.
Aktuell und mit den spanischen Worten „Las cosas de palacio van despacio“, welches man umgangssprachlich gern auch mit „Die Mühlen der Gesetze mahlen langsam“ oder „Was lange währt, wird endlich gut“ übersetzen könnte, heißt es jetzt von der Inselregierung Teneriffa: „Der Mirador de Humboldt wird am 12. 06. 2009 feierlich wiedereröffnet.“ Wir dürfen gespannt sein.
Datum: 22.04.2009
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